Eine Reise nach Rom ist zu jeder Jahreszeit ein aufregendes Abenteuer, aber ich würde als ideale Reisezeit vor allem den Frühling oder den Herbst empfehlen. Im Sommer wird es ziemlich heiß und im Winter regnet es ständig. Im Frühling kannst du die schönsten Blumen bewundern und aus nächster Nähe sehen, wie die Stadt aus ihrem Winterschlaf erwacht. Nach einigen regnerischen Monaten freuen sich alle Römer auf die Sonnenstrahlen und den klaren blauen Himmel. Schließlich gibt es nichts Schöneres als abends noch im historischen Viertel mit einem Cocktail zu sitzen, umgeben von antiken Ruinen, mittelalterlichen Bauten und dem wunderschönen Klang der italienischen Sprache.
Rom auf einen Blick: Die wichtigsten Stadtviertel
Das historische Zentrum steht natürlich auf deiner Bucketlist, wenn du eine Reise nach Rom planst
Das historische Zentrum in Rom besteht aus mehreren Stadtvierteln, die sich aneinander reihen und sich trotz aller Ähnlichkeit dennoch unterscheiden. Am besten entscheidest du dich nicht nur dafür eines der Viertel zu erkunden, sondern alle. So kannst du alle wichtigen und versteckten Sehenswürdigkeiten gleichermaßen bewundern.
- Campo de Fiori: Hier findest du einen Markt, der auf als ältester Markt seiner Art in Rom angepriesen wird. Jeden Morgen – außer sonntags – findest du hier leckeres Gemüse und Obst, frischen Fisch und andere Delikatessen, die dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Umgeben von tollen Restaurants, die von Touristen und Römern gleichermaßen besucht werden, kannst du dich hier zum Abendessen oder auf einen Aperitivo niederlassen. Camp de Fiori ist übrigens auch für die tollen kleinen Boutiquen bekannt, die jede Reise nach Italien besonders machen. Egal, ob es um handgemachte Lederhandschuhe aus Neapel geht, handgefertigten extravaganten Schmuck oder leichte Kleidung aus Leinen, die die Hitze etwas erträglicher machen – hier gibt es für jeden etwas.
- Trastevere: Wortwörtlich “auf der anderen Seite des Tiber”, liegt nur einen Katzensprung von Campo de Fiori entfernt und ist am besten über die Ponte Sisto zu erreichen. Auf der Brücke zeigen vor allem abends viele talentierte Musiker ihr Können. Der Stadtteil Trastevere ist vor allem für die vielen Restaurants und Bars bekannt. Aber auch hier findest du tolle Boutiquen und Bücherläden, die auch Bücher in Englisch verkaufen. Meine persönlichen Favoriten sind der Open Door Bookshop und der Almost Corner Bookshop.
Das jüdische Viertel und ehemaliges Ghetto ist ein versteckter, aber sehenswerter Stadtteil im historischen Zentrum
In einer kleinen unscheinbaren Gasse tummelt sich ein jüdisches Restaurant an das nächste. Milchige, fleischige und beinah koschere Restaurants laden dich zu einem köstlichen Mittagessen oder Abendessen ein. Ein kleiner koscherer Supermarkt stattet dich mit Fleisch und anderen entsprechenden Lebensmitteln aus. Der koschere italienische Honig ist der Beste, den ich je gekostet habe! Neben den vielen Köstlichkeiten lohnt sich auch ein Besuch der großen Synagoge, dem Tempio Maggiore. Hier lernst du einiges über die Geschichte der römischen Juden, die sich bereits vor der Zeit der Diaspora (70 n Chr.) hier ansiedelten und einige eigene Traditionen hervorgebracht haben. Der Besuch der Synagoge selber ist auch ein erstaunliches Erlebnis. Als eine der schönsten Synagogen Europas kannst du hier die fantastischen Kunstwerke betrachten und mehr über den Prozess des Baus erfahren. Falls deine Kleidung zu freizügig ist, kannst du dir am Eingang ein Tuch nehmen, dass deinen Oberkörper bedeckt. Schließlich ist dies ein religiöser Ort und sollte auch so behandelt werden.
Prati ist ein angesagtes Stadtviertel in Rom, das direkt an den Vatikan angrenzt
Prati ist vor allem für die vielen tollen Restaurants, Bars und modernen Boutiquen bekannt. Als eines der teuersten Stadtviertel in Rom, tummeln sich hier viele Aristokraten, Prominente und Politiker. Da ich gegen Gluten allergisch bin, muss ich immer darauf achten, die passenden Restaurants zu finden. Zum Glück ist das in Rom nicht sehr schwer. Fast jedes Restaurant bietet glutenfreie Pasta an, manche auch glutenfreie Pizza. Alla Rampa dei Gracchi, Ai Balestrari und Sushi E Noodles. Falls du lieber einen Aperitivo genießen willst, ist La Zanzara ein beliebter Ort zum Ausgehen in Prati.
Nomentano ist vermutlich ein echter Geheimtipp in Rom
Zwar ist der ehemalige Wohnsitz Mussolini’s in der Villa Torlonia eine Touristenattraktion, doch das umliegende Viertel sollte nicht unbeachtet bleiben – auch, wenn es etwas abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten liegt. Hier leben viele Studenten und Leute, die ihre professionelle Karriere gerade starten. In den vielen Gelateria’s kannst du ein köstliches Gelato neben echten Römern genießen. Weitere geheime Orte in Rom findest du in diesem Artikel.
Welche Sehenswürdigkeiten lohnen sich in Rom wirklich?
Egal, ob du das erste Mal nach Rom reist oder schon zum zehnten Mal hier bist, vom Trevi-Brunnen (Fontana di Trevi), Piazza Navona und dem Kolosseum kannst du nie genug bekommen. Allein die schiere Größe des Kolosseums ist beeindruckend. Diesen Momenten des Staunens können auch die Touristenmassen keinen Abbruch tun. Die Spanische Treppe ist ein weiterer Touristenmagnet – aber Vorsicht, das Wasser des schönen Brunnens am Fuße der Treppe ist eigentlich nicht zum Trinken vorgesehen, auch, wenn du viele Touristen siehst, die ihre Flaschen dort auffüllen.
Der Vatikan ist nicht nur einen Besuch wert, wenn du Christ bist. Allein die pompöse Architektur, die du von außen bestaunen kannst, raubt dir schnell mal den Atem. Die Macht und der Reichtum der katholischen Kirche werden hier deutlich sichtbar zur Schau gestellt. Falls du dich in Menschenmassen unwohl fühlst, solltest du den Petersplatz an Sonntagen vermeiden, wenn es hier einen öffentlichen Gottesdienst gibt. Ich habe direkt hinter dem Vatikan gewohnt und habe jeden Sonntag versucht meinen täglichen Spaziergang an die Zeiten anzupassen, um nicht in die Massen an Menschen zu geraten oder einen Umweg zu gehen.
Wie ist das Wetter in Rom und wann ist die beste Zeit zum Reisen?
Wie die meisten Städte in Italien, gibt es auch in Rom vier ausgeprägte Jahreszeiten. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – wobei der Frühling und Herbst die besten Zeiten sind, um nach Rom zu reisen. Im Frühling blühen die Blumen und Bäume, im Herbst färben sie sich orange, gelb und rot. Die extreme Hitze muss sich erst noch entwickeln bzw neigt sich gerade dem Ende zu – bis Ende Oktober kannst du hier tagsüber oft noch mit kurzen Ärmeln rumlaufen ohne zu frieren.
Im August, der heißeste Monat des Jahres, fliehen die meisten Römer ans Meer. Allerdings strömen dann auch die Touristen in die Stadt. Es kann schon mal vorkommen, dass das Restaurant, auf das du dich so gefreut hast, zu dieser Zeit geschlossen ist. Viele kleine Boutiquen, die oft noch als Familienbetriebe gehandhabt werden, schließen zu dieser Zeit auch für einen ganzen Monat. Die meisten Restaurants im historischen Viertel bleiben normalerweise geöffnet.
Falls du dich zwischen November und Februar/März nach Rom verirrst, solltest du dich warm einpacken und einen Regenschirm mitnehmen. Es gibt zwar einige Tage zwischendurch, an denen es bis zu 18 Grad werden kann, diese sind allerdings selten.
Ist Rom sicher?
Als Frau habe ich mich in den zwei Jahren, die ich in Rom gelebt habe und bei vorhergehenden Reisen immer sicher gefühlt. Natürlich gibt es hin und wieder den ein oder anderen Vorfall, bei dem mir hinterher gepfiffen wurde oder ein “Ciao Bella” nach gerufen wurde, aber im Großen und Ganzen habe ich mich immer sicher gefühlt. Nachts genauso wie tagsüber. Ich würde in der Nacht nur die Gegend rund um Termini und Vittorio Emanuele vermeiden. Dort lungern teilweise komische Gestalten. Angeblich tummeln sich nachts auch auf Gianicolo die Prostituierten und Drogenabhängigen. Es hat mir zumindest mal ein Taxifahrer ans Herz gelegt, diese Gegend nachts zu vermeiden.
Anreise nach Rom
Es gibt nicht umsonst den berühmten Spruch: Alle Wege führen nach Rom. Egal, ob du mit dem Zug, Flugzeug, Bus oder Auto anreist, es ist nicht schwer sich in der Stadt zurecht zu finden. Der Fahrstil der Italiener ist allerdings gewöhnungsbedürftig.
- Anreise mit dem Flugzeug von Fiumicino: Rom beherbergt zwei Flughäfen – Fiumicino und Ciampino. Von Fiumicino aus kannst du einen Zug nehmen, der dich direkt nach Termini (Hauptbahnhof in Rom) oder nach Trastevere bringt. Von dort aus kannst du ein Taxi zu deinem Hotel oder Airbnb nehmen. Oder du nimmst dir direkt ein Taxi vom Flughafen aus – von Fiumicino in die Innenstadt kostet das 50 Euro. Das ist ein fester Tarif, der nicht verhandelbar ist. Falls du an einen Taxifahrer gerätst, der mehr verlangt, solltest du nicht mitfahren. Lass dir den Preis deshalb nochmal vor der Abfahrt bestätigen.
- Anreise mit dem Flugzeug von Ciampino: Ciampino ist etwas näher an der Innenstadt gelegen, bietet aber nur Busse oder Taxis, um in die Stadt zu kommen.
Wie lange sollte meine Reise nach Rom dauern?
Ein Urlaub in Rom eignet sich hervorragend für einen Kurztrip oder eine längere Reise. Schließlich gibt es an jeder Straßenecke immer etwas Neues zu entdecken. Egal, ob du dich von Piazza Navona aus in eine der Seitenstraßen verirrst oder dich nördlich von Termini auf Entdeckungsreise begibst, um geheime Stadtviertel zu entdecken, Rom wird dich nicht enttäuschen. Ich würde immer dafür plädieren mehr als nur ein paar Tage in einer Stadt zu bleiben, um mehr über die Kultur, die Menschen und die Sprache zu erfahren, aber verstehe natürlich, dass das nicht für jeden möglich ist.
Wie viel kostet eine Reise nach Rom?
Das kommt ganz auf deine Vorlieben und dein Budget an. Wenn du Luxusreisen liebst und es gewohnt bist, in 5-Sterne-Hotels abzusteigen, musst du einiges an Geld hinblättern, um das in Rom möglich zu machen. Wenn du mit knappem Budget reist, eignet sich ein Hostel wohl am besten. Nachdem die Corona-Pandemie dem Tourismus weltweit, aber vor allem auch in Italien, welches stark vom Tourismus abhängig ist, ein tiefes Loch in der Tasche zurückgelassen hat, sind viele Hotels und Hostels teurer geworden. Eine Nacht in einem normalen Hotel, ohne Luxus, kann so schnell mal zwischen 100 und 200 Euro pro Nacht kosten – auch außerhalb der Hauptsaison.
Die besten glutenfreien Restaurants & Gelaterien in Rom
Fast jedes Restaurant in Rom bietet glutenfreie Pasta und andere Fleisch- oder Fischgerichte. Wenn du also, wie ich, gegen Gluten allergisch bist, brauchst du dir keine Sorgen machen, dass du nichts zu essen findest. Meine Lieblingsrestaurants, Bäckereien und Gelaterien bieten die besten Leckereien, die du dir vorstellen kannst:
- Voglia di Pizza: Wie der Name schon vorweg nimmt, kannst du dich hier mit einer leckeren Pizza eindecken. Mein absoluter Favorit ist die Pizza Margherita mit schwarzen Oliven. Falls du nach einer ganzen Pizza noch Appetit hast, musst du unbedingt das Tiramisu probieren. Ein echtes Muss, wenn du in Campo de Fiori bist!
- Alla Rampa dei Gracchi: Die leckerste glutenfreie Pasta findest du, meiner Meinung nach, genau hier. Die Auswahl ist zwar nicht besonders groß, aber genau das ist das Zeichen für ein besonders gutes Restaurant. Ein Salat als Vorspeise lohnt sich auch!
- Guttilla Alta Gelateria Italiana: Diese Eisdiele ist ein absoluter Favorit bei den Leuten, die im Viertel Prati wohnen. Warum? Das wichtigste Zeichen für eine gute Eisdiele ist hier gegeben: Das Eis wird nicht aufgetürmt präsentiert, sondern versteckt sich hinter dem Tresen in Metallbechern.